Noch läuft die BUGA in Brandenburg, Rathenow, Premnitz. Ich besuchte sie im Mai 2015, schaffte es leider nicht, einen schönen Artikel mit meinen guten Eindrücken aus Brandenburg an der Havel zu schreiben. Bis Brandenburg fährt man mit dem Doppelstockzug 1 Stunde.
Am vorigen Freitag bin ich, aus Berlin kommend, aus Versehen zu weit gefahren, nach Brandenburg, aufgrund eines Fahrplanwechsels Ende August. Auf dem Stück zurück nach Götz unterhielt ich mich mit einer Frau, die aus Süddeutschland irgendwann nach der Wende nach Brandenburg gezogen war und jetzt das Havelland gut kennt, aber leider nicht vom Boot aus. Ich erzählte ihr, das ich manchmal was über den Havelradweg schreibe. Heute ist es wieder mal so weit.
Am Samstagnachmittag letztes Wochenende nach dem Kaffee und Kuchen machte ich eine kleine Radtour nach Götzer Berge. Ein paar Bilder von diesem Ausflug stehen hier.
An der Badestelle in einem Erdeloch gab es noch Badegäste, eine Familie und ein Angler, der hier mit seinem Kombi vorgefahren war, obwohl die Autos am "Eingang" zu den Löchern", wo die Lärmschutzzone beginnt, zu parken sind.
Ich bog hinter der Rechtskurve des Wegs gleich nach links ab, dem Schild zu einem Havelblick folgend (zeigt: 500 m bis dorthin), einen Kanal entlang. Es duftet hier in einer Weise, wie ich sie aus Berlin nicht kenne; ich erinnere mich an diesen Duft aus meiner Kindheit hier an der Havel. Ich weiß jetzt aber nicht, welche Pflanzen zu dem grünen Geruch beitragen. Dieser Durft war für mich früher Normalität. Jetzt ist es ein kleines Geschenk für mich Städter. Das ist eine der Besonderheiten, die Götzer Berge und Deetz zu bieten haben. Der Weg geht hier knapp 2 km durch die Tonlöcher, die ich schon früher in einem Beitrag in dieser Rubrik Havelradweg erwähnt habe.
Nehmen Sie sich als Radler die Zeit, den Abzweigungen vom asphaltierten Radweg zu folgen, die hier zur Seite weggehen, zur Havel, und zwischen den Löchern hindurch! Es gibt Möglichkeiten, Vögel und Insekten (Libellen besonders) zu beobachten und die Buchten zu entdecken, in denen sich Boote abseits der Wasserstraße verstecken können. Ich bog also ab jenen gut halben Kilometer langen Weg. Vorn, am Havelufer, wo der Kanal in den Fluss mündet, gibt es eine Holzbank unter Birken und Espen. Wilder Hopfen blüht. Einige Yachten und Motorboote stehen auf dem Wasser. Ich hole eine Zeitschrift aus dem Rucksack und beobachte, was sich auf dem Wasser tut. Und genieße die Luft.
Kurz darauf kommt eine Familie mit einem Jungen und einem Mädchen. Sie hatten vor, in der Havel zu baden. Wären Sie an mir vorbei gegangen, hätten sie noch die 2. Bank entdeckt, fast am Ende des Weges. Ich überlegte, ob ich mich zurückziehe und Ihnen diese Idylle überließ, zum FKK-Baden. Machte ich nicht. Ich definierte meine Rolle neu: Aufpasser. Es kam dann auch vor, dass wegen des steinigen Grundes, der das Gehen schwierig macht, der Junge sich wehtat.
Ein Kahn mit zwei jungen Männern kam vom Kanal her angerudert, der Motor mit der Schraube aus dem Wasser. Fehlte Benzin? Sie wandten sich einem kleinen Motorboot, was zufällig ein paar Minuten früher ankam, zu. Doch etwas später verstand ich: dem falschen. 10 Minuten später kam aus Richtung Mückenheim/Gollwitz ein Motorboot mit einem anderen Mann und einem kleinen Mädchen. Die nahmen den Kahn in Schlepptau und zogen davon.
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