[Der Beitrag entstand am Montag, dem 16.03.2020 abends.]
Glauben Sie noch an Ihren Sommerurlaub im Ausland?
Länder um Deutschland herum kapseln sich ein, lassen keine Ausländer mehr rein, auch keine EU-Bürger und Nachbarn. Jetzt ist der Druck auch auf Merkel groß genug geworden, dass sie sich nicht mehr für offene Grenzen für alle durchsetzen kann. Aber wenn ein Land von zweien die gemeinsame Grenze schließt, kommen die Leute nicht mehr durch, wie die türkisch-griechische Grenze in den letzten Wochen zeigte.
Merkel ordnete heute an: Keine Urlaubsreise ins Ausland und im Inland mehr! Naja, was solls? Auslandsreisen sind jetzt sowieso kaum noch möglich, da andere Länder das schon verhindern. Vereinzelt gibt es noch Gutmenschen, die wollen, dass Deutschland jetzt noch Migranten aufnimmt. Ihnen fehlen Maßstäbe für Relationen. Das Coronavirus fällt auch die Migranten an. Unter Gutmenschen gibt es Deutschlandhasser, die wollen den Untergang feiern. Von denen sieht man zur Zeit nicht viel, weil Menschenansammlungen sich jetzt nicht mehr schicken. Sie sind nicht mehr politisch korrekt.
Kommen wir auf die Dramen im Tourismus.
Fluggesellschaften gaben und geben sich Mühe, ihre Kunden, ihre Passagiere zu halten, die bei ihnen die (Urlaubs-)Flüge buchten. Ich erhielt in den letzten Tagen dutzende E-Mails mit Meldungen von und über Maßnahmen von Fluggesellschaften. Darin geht es um Befreiungen von Stornogebühren und Flugumbuchungsgebühren, Möglichkeiten, auf gebuchte Flüge eine Gutschrift zu erhalten, um sie anzurechnen auf irgendeinen Flug viel später. Um Antworten für Reisebüromitarbeiter, wie sie mit Rückerstattungswünschen nach Stornierungen umgehen sollen.
Im Folgenden einige Informationen zu Russland und weiteren östlichen Ländern, von einigen Fluggesellschaften.
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Fluggesellschaften haben hohe Fixkosten. Dass einige aufgrund dieser Krise insolvent gehen ist wahrscheinlich. Es ging durch die Medien, dass die Lufthansa zirka die Hälfte ihrer Flüge strich. Der chinesische Staat hat den chinesichen Fluggesellschaften Unterstützung versprochen, um die Insolvenzen zu verhindern. Die Flüge innerhalb Chinas sind günstig wie nie. Einige restriktive Maßnahmen wurden gelockert und verbesserten die Möglichkeiten fliegen zu können, vorige Woche.
Auf der anderen Seite mussten Fluggesellschaften damit rechnen, dass Länder oder Regionen Einreisen von Ausländern verbieten und die Erteilung von Visen eingestellt wird und im Hinblick darauf haben sie - oft schon vor derlei staatlichen Maßnahmen mehr und mehr Flüge gestrichen. Und in den letzten Tagen haben einige Länder Einreiseverbote verhängt. Zum Beispiel die USA gegenüber den europäischen Ländern, für zunächst 30 Tage.
Wir können also damit rechnen, dass einige Fluggesellschaften bis zum Sommer finanziell nicht durchhalten. Sie müssen wohl Personal entlassen.
Im Sommer stehen dann weniger Fluggesellschaften und damit weniger Flugzeuge den Reisenden zur Verfügung. Denn so schnell werden Flugzeuge von insolventen Fluggesellschaften nicht aufgekauft. Die langfristigen Urlaubs-Reiseplanungen mit Flügen sind dahin. Wer seinen Flug storniert (hat) und dann, falls die Pandemie schon im Sommer vorüber ist, einen Flug buchen will, könnte Probleme bekommen, einen in der gewohnten Economy-Klasse zu bekommen, zumal zum gewohnten Preis.
Zwar spricht für die Hoffnung, dass die Pandemie bis Juli / August abflacht, der Lauf der Jahreszeiten. COVID-19 ist eine Lungenentzündung, seine äußerlich wahrnehmbaren Symptome ähnlich einer Grippe. Viren gelangen über den Mund, die Nase durch den Kehlkopf in die Luftröhre, aber auch über die Augen in den menschlichen Körper. Bei Kälte funktioniert der Kehlkopfdeckel nicht so gut, erklärt der Arzt Dr. Christian Mang in diesem Vortrag.
Grippen treten verstärkt in den kalten Perioden auf.
Wenn es wärmer wird, gehen die Zahlen über Erkältungen zurück. Daher hoffen wir für den nahen Frühling und den Sommer auf eine Abschwächung der Pandemie, jetzt schon, wo der Höhepunkt der Zahlen zu den Infektionen mit dem Coronavirus unserem Lande noch bevorsteht.
Doch wird nach den jetzt zu erwartenden wochenlangen Unterbrechungen des internationalen Flugverkehrs und des internationalen Warenverkehrs die Flugbranche nicht so schnell wieder in einen Normalmodus gelangen. Die Pandemie beeinflusst die Weltwirtschaft stark. die Aktienkurse sind stark gefallen. Die Lieferströme aus dem Ausland sind unterbrochen. Und da wird es auch Auswirkungen auf Unternehmen im Tourismus haben.
Der schwarze Schwan ist gekommen. Experten, die schon längere Zeit einen Megacrash angesagt haben, einige von Ihnen für dieses Jahr, sehen jetzt die Zeit gekommen. Wir haben also eine Doppel-Mega-Krise. Aufgrund dieser Megawirtschaftskrise(n) werden viele ihre geplante Urlaubsreise nicht durchführen können, auch wenn die Grenzen zwischen den Ländern wieder geöffnet werden und Visen wieder erteilt werden. (Von einer Unterbrechnung der Visumerteilung war bis heute für Russland noch nicht die Rede. Andere Länder haben die Touristvisumerteilung eingestellt, z.B. - erfuhr ich am Freitag, der Oman).
Die Tourismusbranche hat es voll erwischt. (Es gibt immer auch Gewinner in Krisen: Manche Branchen boomen gerade, z.B. Outdourgeschäfte, Prepper-Artikel, die Klopapierindustrie - so lange es mit der Lieferung der Produzenten und Großhändler klappt). Viele Konsumenten werden gar nicht mehr das Budget für die Reise haben, die sie sich für dieses Jahr vorgenommen haben.
Nachfolgend stelle ich einige aktuelle und gerade auch schon wieder überholte Regelungen zu Reisebeschränkungen kurz dar. Wir sammeln davon für später - für die nächsten Krise - unsere Erfahrungen.
[Update 17.03.2020, 20.30 Uhr: Lufthansa mit den Tochterunternehmen meldet die Einstellung ihres Flugverkehrs. Ebenfalls meldete Flixbus heute die Einstellung des Personentransports. Und ein Laden in meinem Kiez teilte mit, dass DPD die Auslieferungen von Paketen/Päckchen ab heute einstellt.
Kein Reiseveranstalter kann jetzt noch davon ausgehen, dass seine Reisen im Sommer stattfinden können. So gesehen besteht eigentlich keine Eile für die Kunden, die Reise selbst zu stornieren. Soll der Veranstalter entscheiden, später. Je mehr treue Kunden er dann noch auf der Teilnehmerliste hat, desto besser sehe ich Chancen, dass eine Reise nicht wegen Nichtereichens der Mindestteilnehmerzahl abgesagt werden muss. - Aber Ost Impuls-Kunden sind ganz überwiegend Individualreisende. Die Frage, die ich mir stelle: Welche meiner kooperierenden Partner fallen demnächst wegen Aufgabe des Geschäfts aus?]
A. Russland
Ist es jetzt noch möglich nach Russland einzureisen?
Die Russische Botschaft in Berlin hatte am 15.03.2020 noch nichts auf ihrer Website zu Einreisebeschränkungen. Ich fand gestern nichts. (Sowieso habe ich schon lange den Eindruck, dass im Konsulat Personal fehlt, welches die Bürger, die nach Russland reisen wollen, anspricht, für sie und ihre Fragen da ist.)
Am 10. März wurde in Russland beschlossen, dass Ausländer, die ab 11. März über Moskau einreisen, sich in eine 2-wöchige Quarantäne begeben müssen. Eine solche Regelung galt zunächst nicht für andere Städte. Doch die Ereignisse überschlagen sich in diesen Tagen und inzwischen sind die Beschränkungen insgesamt verschärft:
Am 12.03.2020 erging ein Regierungserlass, laut dem ab 13.03.2020 Bürgern aus Italien die Einreise nach Russland untersagt wird. Ausnahmen gelten für ein paar Gruppen:
Piloten
offizielle Delegationen
Bürger mit Wohnberechtigungsbescheinigung
Mitglieder der Behörden der Europäischen Union
Bürgern, die von dem Verbot betroffen sind, stehen Rückerstattungen für ihre gebuchten Reisen in Aussicht.
Aber heute, am 16.03.2020 hat die Regierung angeordnet, dass ab 18. März Ausländern und Staatenlosen die Einreise nach Russland bis 1. Mai versagt wird.
Hier gleich einige Meldungen von den 3 großen russischen Fluggesellschaften, die teilweise auch auch Flüge nach Zentralasien, nämlich Kasachstan und Usbekistan betreffen.
I. Fluggesellschaft Aeroflot
Am letzten Mittwoch (11.03.2020) hat Aeroflot (Kürzel SU) die Aussetzung von Flügen auf bestimmten Strecken bekanntgegeben, darunter beispielsweise die folgenden. Strecke St. Petersburg - Dresden, und am Freitag, 13.03.2020 (mit Geltung bis 20.03.20) weitere wie:
- aus/nach Deutschland: St. Petersburg - Berlin - St. Petersburg; St. Petersburg - München - St. Petersburg; Kasan - Frankfurt am Main - Kasan
- aus/nach Spanien: St. Petersburg - Barcelona - St. Petersburg
- aus/nach Frankreich: St. Petersburg - Paris - St. Petersburg
Flüge nach/aus Deutschland nur noch Moskau - Berlin, Moskau - Frankfurt und Moskau München.
Stand: 16.03.20: Internationale Flüge, die vor dem 15. März gebucht wurden und bis zum 30. April stattfinden sollen, können kostenlos umgebucht werden, wobei sich aber das Ziel nicht ändern darf. Zusätzlich müssen Bedingungen beachtet werden, die der Staat an bestimmte Gruppen von Passagieren stellt. So könnte Passagieren bestimmter Länder die Einreise verweigert werden. Deswegen soll man sich auf dieser englischsprachigen Website informieren:
Für Kunden, die Flüge jetzt ab Bekanntmachung dieser Meldung buchen, gelten etwas andere Bedingungen, da dise Kunden sich auf die inzwischen bekannten Maßnahmen anders/besser darauf einstellen können.
So sind kostenlose Umbuchungen auf spätere Flüge der gleichen Route, nicht später als bis 31. Dezember möglich, soweit in dem gewünschten Flugzeug entsprechende Sitzplätze der gebuchten Kategorie verfügbar sind, aber kostenlos nur für eine einmalige Umbuchung, nicht für spätere/weitere Umbuchungen. Ansonsten muss der Preis neu berechnet werden und das wird eine Gebühr kosten. Aeroflot nennt die Tarife "brands", also Marken. Das sind unterschiedliche Serviceklassen.
Soll auf eine andere Route umgebucht werden, also das Ziel geändert werden, so sind zwar Umbuchungsgebühren zu zahlen, jedoch keine Strafgebühren. Abhängig sind die Kosten für Umbuchungen auch von der für das schon (ab der Veröffentlichung dieser Meldung) gebuchte Ticket geltenden Tarifklasse.
Auch Stornierungen sind möglich für Flüge bis spätestens 31.12.2020, wobei aber Rückerstattungen von einigen Faktoren abhängen. Gut stehen die Chancen, wenn der Kunde schon im PNR mit seinen Daten eingetragen ist.
Auf die Darstellung von weiteren Einzelheiten verzichte ich. Ost Impuls-Kunden werden individuell informiert, entsprechend ihrer Situation.
Und dann doch auch schon wieder Änderungen noch vor dem Mittag:
Die Aeroflotflüge von Frankfurt nach Moskau und zurück sowie München nach Moskau und zurück vom 16.03. bis 28.03.20 werden nicht stattfinden. Bleibt nicht mehr viel übrig Verbindung zwischen Moskau und Berlin sowie St. Petersburg und Berlin.
II. Fluggesellschaft S7
1. Meldung vom Donnerstag, 12.03.20 vormittags, mit Geltung ab 13.03.2020
Regelungen für den Umgang mit Flügen nach/aus Deutschland, Italien, Frankreich, Spanien, über mögliche Umbuchungen zu anderen Tagen unter Beibehaltung der Tarifklasse.
Stornierungen sind hier aufgelistet: https://www.s7.ru/en/info/notification/covid-19/#europe
Am Nachmittag des 12.03.20 kam dann eine Meldung, wonach, in Abstimmung mit dem russischen Transportministerium alle regulären S7-Flüge zwischen [...Next]