1. Einführung
In der Ostsee befinden sich in Russland Überseehäfen in St. Petersburg, Wyborg, Wysotsk, Ust Luga, Kaliningrad.
Zu Sport-, Kultur- und Ausflugszwecken ist seit wenigen Jahren eine Einreise per Boot in die Gewässer der russischen Föderation zulässig. Dazu gehört dann auch die (Ein-)Fahrt in den Bodden, den die Kurische Nehrung bildet.
Im Juli 2011 hat Präsident Medwedjew ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet, welches Ausländern Bootstourismus im russischen Territorium erlaubt.
Gedrängt hatte auf diese Regelung unter anderen der russische Segelsportverband WFPS. Er hatte die Erfahrung gemacht, wie im litauischen Teil der Halbinsel Kurische Nehrung herum der Segelsport-Tourismus floriert. Dank der neuen Regelungen kann die Einreise per Boot so organisiert werden, dass sie nicht viel komplizierter ist als die per Auto.
Ziel war dabei, den Unternehmen auf diesem Sektor zu mehr Umsatz zu verhelfen, die Touristenzahlen zu steigern, also etwa den Jachthäfen (Marinas) zu mehr Gästen zu verhelfen. Im Januar 2012 meldete dann die russische Tageszeitung regierungsnahe Zeitung Rossijskaja Gaseta unter Bezugnahme auf die Staatliche Russische Agentur für den Ausbau der Grenzanlagen, dass ab Frühling 2012 die Häfen auf der Kurischen Nehrung für die Anmeldung der über die See kommenden Touristen in Nida (Litauen) und Rybatschi (Kaliningrader Region) den Betrieb aufnehmen sollen. Denn laut der Aussage des Chefs dieser Behörde, die für das Kaliningrader Gebiet zuständig ist, Alexander Strutschew, sei das Projekt nun mit der litauischen Seite abgestimmt und abgeschlossen.
Könnte man auch so interpretieren: Eine Maßnahme im Sinne der Gorbatschowschen Politik der Öffnung (Glasnostj), nicht nur gegenüber Litauen, sondern auch dem Westen gegenüber, nachdem der Westen Gorbatschow zugesagt hatte, die Grenzen der Nato nicht in Richtung auf Russland zu verschieben. Also auch eine vertrauensbildende Maßnahme.
Leider haben die USA das Versprechen gebrochen. Jetzt kreuzten amerikanische Kriegsschiffe nicht weit vor Kaliningrad auf und Nato-Streitkräfte werden in den baltischen Ländern nach dem großen Natomanöver Anaconda 2016 stationiert. Die Nato rüstet in dieser Region auf und die Spionageflüge von Nato-Jets vor der Küste von Kaliningrad haben zugenommen. Das macht einen Segeltörn nach Kaliningrad nicht gerade unbeschwerter und die Wahrscheinlichkeit, Kriegsschiffe zu bewundern, ist damit vielleicht höher als in einem Europa, dessen Regierungen Freundschaft zu Russland pflegen und amerikanischen Kriegsschiffen keine Ankerhäfen bieten. Lesen Sie auch den unten verlinkten Erfahrungsbericht eines Seglerpaares aus dem Jahre 2005!
Übrigens wird jetzt die nach einem Regierungserlass vom 11. Oktober 2007 eingerichtete Agentur für den Ausbau der Grenzanlagen nach einer Regierungserlass vom 05.02.2016 bis zum 1. September 2016 aufgelöst, heißt es auf deren Website (nur russisch). Grund für diese Entscheidung dürfte nach Angaben auf deren Website die aktuelle Haushaltslage sein, die zu Einsparungen zwingt. Zur Zeit findet man aber hier noch nützliche Informationen, z.B. Liste aller Einreisepunkte nach Kaliningrad (russisch) mit Details.
[Aktualisierung, 14.11.2017: Die Website von Rosgranitsa ist 2016 offline gegangen. Der Link, der im vorstehenden Satz eingesetzt war, führte zu dieser url: http://www.rosgranitsa.ru/ru/agency/to/ktu]
Die Infrastruktur für Jachten auf der russischen Seite ist nicht gerade die beste, berichtete Russland Aktuell am 01.02.2012 aus den russischen Medien. Der alte Fischerhafen in Rybatschij sei eine Ruine.
Inzwischen sind aber 4 Jahre vergangen und die Infrastruktur sollte sich spürbar verbessert haben. Es hatte sich damals ein Investor gemeldet, der die Marina renovieren und sie dann betreiben wollte.
Surfing und Kiting
Übrigens kann man hier auch Surfen üben. Surfschulen gibt es in Jantarnij und Pionerskij. Auch Kite-Surfing. Das sind aktuelle Informationen. Das können wir für Sie organisieren. Außerdem gibt es in Kaliningrad noch den Riverside-Club für Wassersportler an der Pregel. Er hilft auch ausländischen Segelsportlern.
Der Strand von Jantarnij ist Ende Juni 2016 (vor wenigen Tagen) mit der blauen Flagge von der Stiftung für Umweltbildung ausgezeichnet worden, berichtete Sputnik am 25.06.2016.
Seit 1985 wird dieser Preis vergeben, bisher 4.000 Mal. Die Auszeichnung mit der Blauen Flagge bedeutet, dass ein Strand (Meer oder Binnengewässer) oder eine Marina strenge Anforderungen an Sicherheit, Bildung und Barrierefreiheit erfüllt. Der Ostseestrand in Jantarnij bietet Stromanschluss, Trinkwasser, ein Abwasserentsorgungs-System, Duschen, Toiletten, Umziehkabinen, Sonnenschirme, für Kinder Spielbereiche, Sportzonen und Rampen für Boote.
Wie sehen nun die Regelungen zur Einreise nach Kaliningrad und St. Petersburg mit Boot konkret aus?
Hier ist zu unterscheiden zwischen den allgemeinen Regeln zur Einreise nach Russland (Visumbeschaffung) und den Besonderheiten für Jachten, denen dieser Artikel gewidmet ist.
2. Visum erforderlich
Für Kaliningrad gibt gab es Ausnahmeregelungen, die von der Pflicht, ein Visum (außerhalb Russlands) zur Einreise nach Russland zu beschaffen, befreiten. Dazu siehe Abschnitt C. meines Artikels Touristinfo Kaliningrad. Das gilt galt aber nur für eine Einreise auf dem Landwege von Polen aus. Es galt auch mal für den Flughafen Chabrowo, aber wurde obsolet, nachdem Air Berlin als letzte westliche Fluggesellschaft im Januar 2016 die Flugstrecke aus Berlin eingestellt hat.
[Nachtrag, September 2017: Die Ausnahmeregelung mit den 3 Tagen ist abgeschafft worden, gilt seit Januar 2017 nicht mehr.]
Ein 3-Tage-Visum für Touristen, die mit Boot über die Ostsee kommen, ist also nicht erhältlich. Auch sie brauchen ein normales Visum.
Darüber können Sie meine Serie zum Russland-Visum lesen.
3. Mit Jacht oder Seegelboot im Kaliningrader Gebiet
3.1. Jachthäfen, an denen die ausländischen Segler und Bootsmänner anlegen können
... befinden sich in Kaliningrad, in:
• Baltijsk (Pillau),
• (ergänzt am 26.03.2018:) Kaliningrad City
• (ergänzt am 26.03.2018:) Swetly
• Zelenogradsk (dt.: Cranz, an der Wurzel der Kurischen Nehrung, mit einem der schönsten Strände im Kaliningrader Gebiet),
• Pionerskij (dt.: Neukuhren, westlich von Zelenogradsk) und
• Rybatschij (dt. Rossitten; an der litauischen Grenze, auf der Haffseite. Mit dem Bau wurde erst ca. 2011 begonnen).
Im Falle von Kaliningrad City, Swetly und Baltijsk als Ankerplatz/Liegeplatz muss man bei den Grenzleuten in Baltijsk einklarieren, am Pier 81.
Im Falle von Zelenogradsk und Rybatschij muss man aber von der Grenzübergangsstelle Nida (Litauen) kommen, teilte mir im November 2015 meine Kollegin aus dem Baltikum mit. Man fährt also bei Klaipeda (dt: Memel) in das Kurische Haff hinein.
3.2. Anmeldung bei Behörden
Es muss eine Anmeldung vorab erfolgen, mindestens 3 Tage vor der Ankunft. Dies können Sie über Ost Impuls bei rechtzeitiger Kontaktaufnahme (d.h. vor Beginn Ihrer Reise) machen. Die russischen Behörden benötigen einige Angaben:
- Datum der Einreise in die Russische Föderation
- Mit was für einem Boot (Jacht, Motorboot, Bootsklasse, Länge, Tiefgang)? Bootsnummer
- Kopie des Eigentümer-Ausweises
- Beabsichtigte Reiseroute, Reisezweck
- Passagierliste mit Namen und Angaben zum Geburtsdatum
- Reisepass-Doppelseite mit dem Passfoto
- Handynummer, unter der Sie dann erreichbar sein werden
Ohne Ihre Pläne mit dem Boot zu kennen empfehle ich allgemein, dass Sie sich ein Zweifachvisum beschaffen, damit Sie nach Verlassen einer der Marinas vom Kaliningrader Gebiet die Möglichkeit haben, noch einmal eine Marina des Kaliningrader Gebiets aufzusuchen. Denn es ist wahrscheinlich, dass Sie zwischendurch die Hoheitsgewässer Russlands verlassen müssen. Denn Russland hat eine 12-Seemeilen-Zone als Territorialgewässer. Die darf nur auf üblichen Schifffahrtswegen durchfahren werden, die auf Seekarten ausgewiesen sind. Wer aber dann noch nach St. Petersburg will, sollte sich ein Mehrfachvisum beschaffen. Dazu braucht man dann aber ein Geschäftsvisum. Dies bekommt heutzutage nicht jeder.
Ost Impuls beschafft grundsätzlich für Russland Touristenvisa für einen Aufenthalt bis zu 30 Tagen und Geschäftsvisa bis zu 5 Jahren, ob für einmalige Einreise oder mehrfache Einreise.
[Ergänzung 24.09.2017: Touristenvisa gehen aber nur für touristische Zwecke. Ein Kapitän mit zahlenden Mitseglern an Bord ist kein Tourist, sondern betreibt ein Gewerbe und braucht daher für die Ausübung seiner Reiseveranstaltertätigkeit ein Kapitänsvisum und für solche Touren begleitende Skipper ein Crew-Visum. Die Einladungen dazu gibt es nicht auf die Schnelle (so wie Einladungen für Touristenvisa) und sie kosten mehr als Touristenvisa. Notfalls kann man probieren, ein Geschäftsvisum zu beschaffen. Aber die Ablehnungsquote für beantragte Geschäftsvisa ist im Berliner Konsulat seit 2017 hoch, wird streng geprüft. Um eine Einladung für ein Geschäftsvisum zu erhalten, welche im Konsulat akzeptiert wird, wird Zeit benötigt. Mangels ausreichend vorhandener Informationen muss man derzeit sagen, dass es riskant ist, Kojen auf Segelbooten zu verkaufen bzw. die Jacht für Segelreisen nach Kaliningrad/St. Petersburg nass (d.h. mit Bootsbesatzung) zu verchartern, bevor man nicht die Visen für die Besatzung erhalten hat. Man sollte also die Werbung für solche Reisen unter die Bedingung stellen, dass die Einreiseerlaubnis für die Bootsbesatzung erlangt wird. Der Jachteigner/Reiseveranstalter sollte sich im eigenen Interesse möglichst frühzeitig darum kümmern.]
Wer nach Baltijsk ohne Visum kommt und nur die Seemannsbücher hat, muss (nach Anweisung des Grenzpersonals bzw. Hafendirektors) in der Zone der Zoll- und Grenzkontrolle bleiben und kann nicht in einen der freien (o.g.) Marinas weiter fahren.
[Ergänzung, 16.04.2018: Eine Stunde vor Erreichen von Baltijsk soll man sich auf Kanal 74 oder 16 anmelden. Man bekommt dann Anweisungen zur Ankunft. Der Kaliningrader Seekanal ist 24 Seemeilen lang. Erlaubte Höchstgeschwindigkeit sind 8 Knoten. Zur Überwindung der Strecke benötigt man 3 bis 3,5 Stunden, Segler vielleicht mehr. Der Kanal ist so eng, dass die Schiffe nur in eine Richtung zu bestimmten Zeiten fahren. Segelboote mögen am Rande der Wasserstraße auch gegen den Schiffsverkehr fahren.]
3.3. Vorabinformation vor Start des Törns
[Ergänzung, 14.04.2018: Verfolgen Sie aktuelle Informationen des Portals www.portnews.ru (englischsprachig)!
Z.B. informiert dieses über Mitteilungen staatlicher Behörden, über Marinemanöver und Schießübungen wie z.B. Meldung vom 14.04.2018:
http://portnews.ru/news/256650/ ]
[Ergänzung, 09.04.2018: Informationen zu Kaliningrad aus erster Hand, insbesondere zur Navigation und Verkehrsregeln, Kommunikation vor Ort vom Boot aus gibt es auf englisch auf der Website eines Kaliningrader Agenten http://marinakaliningrad.ru/engnavigation.html ]
[Ergänzung, 14.04.2018: Segler mit der Absicht Kaliningrad zu besuchen sind gut beraten, sich mit den russischen Gesetzen und Verwaltungsvorschriften für die russischen Wasserstraßen und den Hafen von Kaliningrad vertraut zu machen.
Die Verwaltungsvorschriften für den Hafen Kaliningrad sind in der hier verlinkten pdf-Datei des Kaliningrader Hafens vom Jahre 2014 auf russisch und englisch veröffentlicht.Sie basieren auf einem Ministererlass des Transportministeriums N 30853 vom 5. November 2013.
Darin heißt es z.B. unter II. Seehafenbeschreibung, dass der Hafen keine Schutzzone für Bote vor Stürmen ist (Punkt 12) und dass der Seehafen Abschleppdienste bietet (Punkt 21). Der Grenz- und Zollkontrollstelle muss nach der Kontrolle verlassen werden, d.h. es muss dann die Fahrt in die 21 Seemeilen entfernte Stadt Kaliningrad über den Kanal aufgenommen werden.
Bitte achten Sie darauf, dass Sie die aktuellsten Rechtsvorschriften haben.
Falls Sie sich Texte aus dem Russischen übersetzen lassen wollen, stellen Sie Ihre Anfrage bei Ost Impuls über den Preis und benötigte Zeit. Ost Impuls kooperiert mit lizenzierten Fremdenführern/Dolmetschern in Russland und in Berlin. Für Übersetzungen gibt es einen schriftlichen Vertrag, näher dazu hier. Siehe auch diese Leistungsbeschreibung Assistenzdienstleistung.
Die Grenzkontrollbehörden haben eine Website "Schiffsankünfte in den Häfen Russlands", auf der sich die ankommenden Schiffe anmelden und abmelden können. Das ist: https://portcall.marinet.ru/
Es gibt dort auch eine herunterladbare (pdf-Datei) Beschreibung zur Bedienung des Systems (dem Ausfüllen des Online-Formulars) unter dem Navigationspunkt "Pomoschtsch" = Hilfe, leider nur auf russisch, mit kyrillischen Buchstaben.
Wer sich über russische Schiffe und deren Eigentümer (Herkunft) informieren will, denen man unterwegs begegnet: Auf der Website des Registeramtes für Schifffahrt (Hauptsitz in 191186 St. Petersburg, Dwortsowaja Nabereschnaja 8 (Schlossufer 8) http://www.rs-class.org/en/ kann man eine pdf mit dem Register herunterladen (aktuell am 14.04.2018: 914 Seiten),
hier: http://www.rs-class.org/en/register/publications/detail.php?ELEMENT_ID=20763]
Kommunikationskanäle der Seehäfen auf UKW:
UKW - Kommunikationskanäle für Kaliningrader Gebiet
Subjekt |
Rufzeichen |
UKW-Kanal |
Inspektorat der staatl. Hafenkontrolle Kaliningrad |
Kaliningrad-5 |
14 |
Inspektorat der staatl. Hafenkontrolle der Stadt Swetly |
Swetly-49 |
11 |
Inspektorat der staatl. Hafenkontrolle der Stadt Baltijsk |
Baltijsk-5 |
14 |
Inspektorat der staatl. Hafenkontrolle der Stadt Pionerskij |
Pionerski-49 |
11 |
Schiffsverkehrsregulation der Stadt Kaliningrad |
Kaliningrad-port-controll |
67 |
Meeres-Rettungskoordinationszentrum Kaliningrad |
Kaliningrad-1 |
70 (digitale Navigation), 16, 3, 7 |
Hafen-Schiffsverkehrs-Service Baltijsk |
Baltijsk-traffic |
74, 16 (Reserve: 69) |
Piloten-Service (Lotsen-Service). Anmeldung 1 Tag bis 4 h vor benötigter Zeit. |
Kaliningrad-11 |
67 |
Liegeplatz-Dispatcher N1 - N17 |
Kaliningrad-31 |
9 |
Liegeplatz-Dispatcher N81 - N84 |
Stividor |
29 |
|
|
|
4. Finnischer Meerbusen und St. Petersburg
4.1. Einreise und Ausreise, Anmeldung bei Behörden
Für Individualtouristen, die mit eigenem Boot nach St. Petersburg kommen, gilt die 3-Tage-Befreiungs-Regel nicht. Diese gilt für Kreuzfahrturlauber und Passagiere, die mit der Fähre nach St. Petersburg kommen und wieder damit abfahren. Segler, die privat unterwegs sind, brauchen ein normales Visum. Ost Impuls bietet Visumdienstleistungen, für St. Petersburg auch die Registrierung nach Ankunft.
Der Grenzkontrollpunkt für Boote, die nach St. Petersburg fahren, befindet sich auf der Insel Kotlin, in Kronstadt, Festung Konstantin, 48 Kilometer (über die Straße) von St. Petersburg entfernt. Die Insel ist über einen Damm mit dem Festland verbunden. Darüber führt eine Autobahn A118. Ein kleines Stück ist getunnelt. Ich war auf diesem Damm hier Ende 2016 als Teilnehmer einer Exkursion nach Oranienbaum und Kronstadt gefahren.
Die Eingangs-Boje für St. Petersburg befindet sich unter diesen Koordinaten: 60°01,59’N 029° 25,86’E.
Beim Annähern an Kronstadt muss auf dem Boot am Funkgerät auf Kanal 9 Wache gehalten werden. Sie werden eventuell angesprochen und müssen sich dann identifizieren.
Die Papiere werden in Kronstadt geprüft und es findet hier die Zollkontrolle statt.
Hier sieht man eine grafische Karte vom Grenzkontrollpunkt (englischsprachig).
Bei Unfällen hat man sich unverzüglich bei der Grenzkontrolle zu melden.
Der Bootsanlegeplatz am Grenzkontrollpunkt kann anlässlich der notwendigen Kontrollen bis zu 2 Stunden kostenlos benutzt werden (Ende 2015 waren es noch bis zu 3 h.). Wer mehr Zeit für Kronstadt braucht, muss Ankergebühren bezahlen: 10,00 € / h (Stand: 23.06.2016). Ganz im Osten der Insel befindet sich ein Jachtklub und in der Nähe der A118 der Jachtklub Fort Konstantin (Bild). Es gibt hier eine Herberge (Hotel ist zuviel gesagt). Eine Tankstelle gibt es hier auch. Wenn man an Land geht, braucht man Kleingeld. Passieren des Tores zu Fuß kostet 50 Rubel.
Wenn man schon hier ist, sollte man sich die geschichtsträchtige Festungsstadt Kronstadt (43.647 Einwohner, Stand 2014) ansehen. Es kann sein, dass die Infrastruktur infolge von Baumaßnahmen nur eingeschränkt benutzt werden kann.
Führungen über die Insel und das Festungsgelände im Besonderen sind möglich. Nehmen Sie bei Interesse Kontakt zu Ost Impuls auf oder informieren sich beim Jachtklub Fort Konstantin!
Ergänzung 26.03.2018: Es gibt für St. Petersburg noch einen 2. Einklarierungspunkt, schon vor Kronstadt, nämlich die Insel Gogland.
4.2. Für ausländische Segler erlaubte Ankerplätze
Das Ankern ist nur an bestimmten Plätzen erlaubt, die nachfolgend aufgezählt sind. Bitte denken Sie bei der Auswahl der Marina an die Brücken und deren Höhe! Wenn Sie richtig nach St. Petersburg auf der Newa reinfahren wollen, sollten Sie, wenn Sie unter die Brücken nicht durchpassen, sich mit den Brückenöffnungszeiten in der Nacht beschäftigen. Nicht mehr hochgezogen werden die Newabrücken in der Wintersaison, ab Mitte (Nebenarme der Newa) oder Ende November (Große Newa und Kleine Newa).
4.2.1. Kronstadt
Siehe oben.
Bei der Annäherung an Kronstadt soll sich das Boot auf Kanal 6 ankündigen. Bei der Fahrt zum Meeresbahnhof (siehe unten 4.2.3.) dann den Kanal 9 überwachen.
4.2.2. St. Petersburg, Peter-Insel, Jachtklub
In St. Petersburg bietet sich der Jachtklub auf der Peter-Landzunge als Hafen zum Ankern an.
Adresse: 197110, Санкт-Петербург, Петровская коса, дом 9 (Petrowskaja Kosa 9, 197110 St. Petersburg)
Dieser Jachtklub wurde 1860 gegründet und ist damit der älteste Jachtklub in Russland.
Ich war 2004 und 2005 dort, anlässlich eines Musikfestivals Stereoleto. Es hat eine besondere Athmosphäre, wenn beim Konzert an der Seite Masten der Segelboote vorbeischweben. Vielleicht planen Sie Ihren Besuch so, dass Sie an einer Konzertnacht Stereoleto teilnehmen können?
Ich war auch noch mal an einem Februarabend 2018 im Dunklen dort und fotografierte dieses Schema, das die Infrastruktur erklärt:
Vor dem Verlassen des Jachtklubs mit dem Boot muss man den Dispatcher dort benachrichtigen.
4.2.3. St. Petersburg, Meeresbahnhof (=Morskoi Woksal), Passagierterminal, Kai D.
Bei der Annäherung muss man sich auf Kanal 6 ankündigen.
Öffnungszeit Grenzkontrolle: rund um die Uhr
Öffnungszeiten Zoll: 08.00 bis 20.00 Uhr
4.2.4. Tor (= Schljus) "Pjalli", Nr. 5, Saimenskogo Kanala
Öffnungszeit: Grenzkontrolle: rund um die Uhr
Öffnungszeit Zoll: Tor Nr. 1: rund um die Uhr
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